Einmal um die Welt

Bevor die Kleider in unseren Schränken landen, legen sie viele tausend Kilometer zurück. Bevor die Kleider in unseren Schränken landen, legen sie viele tausend Kilometer zurück.

An jeder Ecke können wir uns neue, günstige Kleidungsstücke besorgen. Das Etikett beachten wir meistens nur, um beim Waschen nichts falsch zu machen. Welchen Weg das begehrte Objekt schon zurückgelegt hat und wie die Umwelt darunter leidet, gerät oft in Vergessenheit.

Jede Woche eine neue Kollektion, viele verschiedene Verkaufsläden und eine eigentlich viel zu grosse Auswahl. Die Modeindustrie boomt, überall können wir sehr günstige Kleidungsstücke kaufen und vergessen dabei oft, dass wir bereits 20 T-Shirts zu Hause haben. Viele Teile gibt es schon für unter 10 Franken, im Ausverkauf sogar noch billiger. Hinter jeder Hose, jedem T-Shirt und jeder Bluse stecken viel Arbeit und noch viel mehr Kilometer. Bis die Waren bei uns auf dem Verkaufstisch landen, durchlaufen sie etliche Stationen und schaden dabei der Umwelt und den Menschen, welche sie produzieren.

In unserer neuen Artikelserie beschäftigen wir uns mit genau diesem Thema und den verschiedenen Schritten, vom Design eines Kleidungsstückes bis zu der Altkleiderentsorgung. Dabei zeigen wir auf, dass Ethik und Ökologie oftmals hinten anstehen müssen und wie es besser gehen würde.

Der Rohstoff

Ist das neueste Design fertiggestellt, fängt die Produktion der Waren an. Dazu bedarf es logischerweise eines Rohstoffs, aus dem die Kleider hergestellt werden. Die meisten Kleider bestehen aus Baumwolle, tierischer Wolle oder aus synthetischen Fasern aus der Chemiefabrik. All diese Rohstoffe haben Vor- und Nachteile. Heute widmen wir uns den künstlich hergestellten Fasern.  

Probleme mit synthetischen Fasern

Polyester und Fleece sind besonders bei Funktionsbekleidung nicht mehr wegzudenken. Die Textilien müssen rissfest, strapazierbar, atmungsaktiv und doch isolierend sein. Das Problem bei den künstlich hergestellten Fasern: Sie basieren auf dem Rohstoff Erdöl.

Erdöl ist ein nicht nachwachsender Rohstoff. Bei der Herstellung der einzelnen Fäden wird viel Energie aufgewandt. Durch mehrere Umwandlungsprozesse wird das Öl zu einer zähen, dickflüssigen Masse. Ein weiteres Problem stellt der Mikroplastik dar. Besonders Fleece-Bekleidung verliert bei jedem Waschgang winzige Kunststofffasern, diese gelangen über das Abwasser in die Kläranlage. Auch dort können sie nicht ganz rausgefiltert werden und landen in unseren Gewässern. Mikroplastik ist schädlich für die Ökosysteme unserer Meere und Flüsse und für unsere Gesundheit.

Recycling

Positiv an den künstlichen Fasern ist, dass diese aus recyceltem Material hergestellt werden können. In allen PET-Flaschen ist Kunststoff enthalten. Durch schreddern und einschmelzen entsteht eine Masse, diese kann zu Kunstfasern verarbeitet werden. 25 PET-Flaschen reichen, um eine neue Fleece-Jacke herzustellen. Bei der Verarbeitung des Erdöls wird ausserdem weniger Wasser verbraucht als auf einer Baumwollplantage. Heute ist es zudem möglich, bei der Verarbeitung von Kunstfasern auf umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien zu verzichten.

Beim Kauf von Kleidungsstücken die Kunstfasern enthalten, sollte also darauf geachtet werden, ob diese aus recyceltem Material bestehen. Mehrere grosse Marken beteuern, dass sie Produkte, die zu 100% aus recyceltem Plastik bestehen, im Sortiment haben.

 

 

Video über die Geschichte der Mikrofasern

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