Gegenstände, die wir heute kaufen, werden immer kurzlebiger: die neuesten Mode-Trends, die modernste Version eines Smartphones und die besten Elektrogeräte. Wir verabschieden uns heutzutage viel zu schnell von unseren Konsumgütern, die möglicherweise noch lange Zeit verwendet und allenfalls einfach repariert werden könnten, um sie durch neue und vermeintlich bessere zu ersetzen. Dabei entstehen schätzungsweise 65 Millionen Tonnen an Elektro-Schrott allein in diesem Jahr, wovon nur etwa 16% weltweit recycelt werden. Der Rest landet auf Müllhalden in den Schwellenländern, wo unter gesundheitsschädlichen Bedingungen versucht wird, daraus hochwertige Metalle zu gewinnen. Elektrogeräte verbrauchen besonders viel Energie und Ressourcen in der Produktion. Doch sie werden oft von den Herstellern so fabriziert, dass eine Reparatur aufwendiger ist als ein Neukauf.
Reparieren und Recyclen statt neu kaufen
Zum Glück gibt es mittlerweile einen Trend zu umweltbewusstem und ressourcenschonendem Verhalten, denn viele Menschen haben den Wahnsinn unserer Wegwerfgesellschaft bereits erkannt. Hintergrund des Gedanken ist es, einen möglichst geschlossenen Ressourcenkreislauf zu kreieren und Materialien und Gegenständen eine lange Lebensdauer zu schenken. In Reparaturwerkstätten, so genannten „Repair-Cafés“, trifft man sich in entspannter Atmosphäre zum Hämmern, Löten und Flicken. Fachleute und Laien tauschen Wissen und Handfertigkeiten aus, um sich beim Reparieren gegenseitig unter die Arme zu greifen. Das gemeinsame Ziel der Ressourcenschonung und die Motivation gegen die erwähnte Strategie der Hersteller zu kämpfen, stehen im Vordergrund. Nebenbei wird zusätzlich die eigene Haushaltskasse geschont, die Klimabilanz verbessert, und schliesslich lernt man sogar Gleichgesinnte kennen.
Upcycling: „Aus alt mach neu“
Ist ein Gegenstand nicht mehr zu reparieren oder zu verwenden, gibt es immer noch viele Möglichkeiten ihn vor der Müllhalde zu bewahren. Upcycling wird der Trend genannt, der alte Materialien in neuwertige Dinge verwandelt. Dabei sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt: Deko-Artikel aus alten Glasflaschen, Picknickdecken aus bunten Stoffresten und Bücherregale aus Holzleitern. Sollte man einmal keine eigenen Ideen haben, ist das Internet reich an Vorschlägen und Tipps, wie man die gebrauchten Materialien und Gegenstände im Handumdrehen in kreative Alltagsgegenstände verwandeln kann. Besser noch, man trifft sich mit kreativen Köpfen bei einem Upcycling-Workshop und tauscht Ideen aus und werkt gemeinsam daran.
2. Schweizer Reparaturtag am 28. Oktober 2017:
An diesem Wochenende findet zum zweiten Mal schweizweit der Reparaturtag statt. Ziel heuer ist es, die Menge an wiederverwerteten Materialien und Geräten vom letzten Jahr zu übertreffen und einen neuen Rekord aufzustellen. Viele Schweizer Städte organisieren Veranstaltungen mit Workshops, Ausstellungen, Upcycling-Märkten und Repair- Cafés, wie zum Beispiel auch Luzern. Hier bekommen Sie Hilfe beim Reparieren ihrer kaputten Gegenstände, können sich Upcycling-Ideen holen oder bei Workshops selbst neue Fähigkeiten erlernen.
Weiterführende Informationen:
Zweiter Schweizer Reparaturtag am 28.10.2017
Termine der Reparaturwerkstätten in der Schweiz
Kommentare (0) anzeigenausblenden